Was ist die Mitzwa des Tora-Lernens? Gilt sie auch für Frauen?
Kurzfassung
Was ist Talmud Tora?
Talmud Tora, formelles und informelles Torastudium, beinhaltet spezifische Mitzwot wie zum Beispiel Hakhel, bei der sich die gesamte Gemeinde versammelt, um die Tora zu lesen. Es beinhaltet aber auch das allgemeine Bestreben, die Tora zum zentralen Fokus unseres gesamten Lebens zu machen.
Warum ist Talmud Tora wichtig?
Talmud Tora vertieft den Glauben, legt den Grundstein für die richtige Einhaltung der Mitzwot, formt unser Bewusstsein und bringt uns Gott nahe.
Was ist die Mitzwa von Talmud Tora?
Die formale Mitzwa des Lernens der Tora ist nur ein Element des breiteren Konzepts von Talmud Tora. Als Minimum beinhaltet die Mitzwa das tägliche Studium einiger Passagen der schriftlichen und mündlichen Tora. Im Maximum ist sie allumfassend.
Woher kommt die Mitzwa?
Aus der Tora: “Und du sollst sie [die Worte der Tora] deinen Kindern [benejchem] lehren” (Dewarim 11,19).
Warum sind Frauen davon ausgenommen?
Der Midrasch zu diesem Vers liest das Wort “benejchem” als “eure Söhne”, und zwar unter Ausschluss der Töchter. Das bedeutet, dass ein Elternteil keine Tora-Verpflichtung hat, Töchtern Tora zu lehren. Eine Frau muss also nicht in der Tora unterrichtet werden. Der Talmud zitiert diesen den Midrasch und kommt zum Schluss, dass eine Frau daher auch nicht auf Tora-Ebene verpflichtet ist, Tora zu lehren oder zu lernen.
Schließt diese Ausnahme Frauen von Talmud-Tora komplett aus?
Nein. Das breitere Konzept von Talmud Tora gilt immer noch für Frauen. Frauen sind speziell von der Verpflichtung des formalen Torastudiums befreit.
Eine Befreiung ist nicht dasselbe wie ein Verbot. Was bedeutet das in der Praxis? Lies hier weiter: Tora lernen II: Verpflichtung.